Navigation
Kopfzeile

Woolloom.de - der agentureigene Onlineshop, Teil 1

Ecommerce - also der Verkauf von Dingen über das Internet - war schon früh ein wichtiger Bestandteil des Tuns unserer Web-Agentur. Bereits 2001 konnten wir mit dem damaligen Webshop meines Bruders erste Erfahrungen sammeln. Das waren noch friedliche Zeiten. Kaum ein Anwalt, dessen Hauptaufgabe Abmahnungen waren, keine vollkommen überzogenen, gesetzlichen Forderungen, keine unsinnigen „Wir nutzen Cookies"-Popups. Nix. Es war OK, wenn man Werbung auf der eigenen Website hatte, und riskierte nicht bei jedem Satz und / oder Bild, das man online veröffentlichte, einen nationalen oder gar internationalen Shitstorm. Es war regelrecht gemütlich. 


Die Onlineshop-Namensfindung - ein gar nicht ganz so schwieriger Prozess

Am Anfang steht der Name, der den Shop irgendwie einzigartig machen soll. Eine der schwierigsten Aufgaben für eine (Digital-)Agentur. Das war damals die Geburtsstunde des Onlineshops www.woolloom.de, der sich damals primär mit den Dingen des „digitalen Nomaden" beschäftigte. Heutzutage würde ich niemandem mehr raten, Produkte wir Festplattengehäuse, Notebooktasche oder gar USB-Weihnachtsbäume zu verkaufen. Denn mittlerweile sind diese Bereiche so überlaufen, dass man schon froh sein könnte, wenn man einen einzigen Verkauf im Monat hinbekommt. 

WOOLLOOM, das war eigentlich die Idee eines alten Schulfreundes. Letztlich ist er eine spielerische Auseinandersetzung mit unserem Familiennamen: Wollweber. Wool ist bekanntlich das englische Wort für Wolle, Loom ist das englische Wort für den Webstuhl (s. „Fruit of the loom", Früchte des Webstuhls). Der Wollwebstuhl, die Schaffensgrundlage des Wollwebers. Eigentlich ein wirklich genialer Einfall. Zudem kam uns dann gleich die Idee, dass man das Wort nicht nur vom Wortklang gefühlt sondern optisch sogar wirklich um 180° drehen kann. Denn wenn man das W genauso gestaltet wie das M, dann kann man WOO||OOM tatsächlich einfach wie ein Propella drehen, es steht immer richtig herum da. So würden dann Logos auch auf Paketen quasi immer richtig herum draufstehen, ohne dass man sich umständlich das Paket zurechtlegen müsste.

Irgendwann war dann leider Schluss mit dem Shop für den digitalen Nomaden. Mein Bruder hatte keine Lust mehr auf Selbständigkeit und suchte sich einen Job im Angestelltenverhältnis. Dies hatte auch etwas mit der Familiensituation zu tun, in der er sich fortan befand. Somit war der Schritt aus der Selbständigkeit heraus ein nachvollziehbarer, die Website www.woolloom.de wurde dadurch dann vorerst stillgelegt.

Einige Jahre später - die Domain war noch immer in unserem Besitz und dümpelte vor sich hin - brauchten wir für ein neues Onlineshop-Projekt eine Domain, einen Namen und einen Namen für eine neue Unternehmung. Da kam die Idee ganz passend, dass "ältere" Domains von Google besser im Ranking platziert werden als neue. Und da wir bis dahin kaum SEO machen mussten, wurde jetzt richtig Arbeit in diesen Zweig hineininvestiert.

Der neue Shop sollte für Weihnachtskugeln genutzt werden. Die Idee war es, Premium-Glas-Weihnachtskugeln zu verkaufen, die wir von einem großen, deutschen Hersteller bekamen. Da kostete schnell eine Kugel mehrere Euro und war somit nur etwas für echte Liebhaber solcher Kugeln. Das SEO hierfür war - wie bereits beschrieben - schnell und intensiv gemacht worden. Binnen kurzer Zeit hatten wir alle möglichen Rankings gewonnen und waren mit allen möglichen Varianten des Begriffs "Weihnachtskugeln" auf Platz 1 oder knapp darunter. Wir haben jede Kugeln einzeln im Shop eingestellt, und zwar sowohl einzeln als auch in verschiedenen Mengen-Sets, was den Kauf erleichtern sollte. Zudem wurden die Kugeln von uns jeweils fotografiert, was sich als extrem problematisch herausstellte. Denn die Kugeln waren ja - KUGELN. Und viele von ihnen waren glänzend. Wie fotografiert man nun eine Kugel, auf der man sich als Fotograf nicht spiegelt? Auch die Verwendung eines "Lichtzeltes" erwies sich als wenig praktisch. Zwar wurden die Kugeln perfekt ausgeleuchtet, bei vielen hellen Varianten aber wurde auch das wieder zum Problem. Und auch das Lichtzelt sorgt dafür, dass man auf glänzenden Kugeln alles aber auch wirklich alles sehen konnte.

Dennoch haben wir es gewagt und haben den Shop eröffnet. Das Ranking war großartig, die Produkte hochwertig und mehr oder weniger einzigartig und der Preis stimmte, da man für die Mengensets etwas am Einzelpreis sparte. Und in der Tat, die Weihnachtskugeln sollten sich wirklich gut verkaufen. Leider aber nur 3 Wochen im Jahr. Die Adventszeit ist die einzige Zeit im Jahr, in der Weihnachtskugeln funktionieren. Egal wie viel Werbung man zwischendurch macht - und ja, Google AdWords verursachen in den anderen 49 Wochen des Jahres genausoviel Kosten, wenn man sie laufen lässt, was einen an deren "Sinn" zweifeln lässt -, man verkauft außerhalb dieser Zeit nicht eine Kugel mehr. Niemand, der sich im Sommer sagt: "Wow, die sind cool, die will ich zu Weihnachten am Baum hängen haben!"


Weitere News

hoehenmesserAbstand www.aiyoota.com eCommerce Online-Shop ShopSoftware CMS Content-Management-System WDPX-Frank Wollweber, 38855 Wernigerode, Germany